von Doris Köhl
Ein Kreta-Krimi
★★★★★
(Ich habe mein Exemplar in der
Leserunde gewonnen.)
Inhalt:
Sabine fliegt mit ihrer Freundin Saskia nach Kreta, um ihrem
cholerischen Ehemann zu entkommen. Miriam wohnt bereits dort, fühlt
sich jedoch einsam und hat sich in einen Mann verguckt, der
unerreichbar scheint. Christoph und Addy sind seit Langem ein Paar,
aber in der Beziehung kriselt es gewaltig. Und dann gibt es noch die
jungen Geocacher Jana und Patrick, die in einer Höhle eine Leiche
entdecken. Nach und nach lernen wir die Personen besser kennen und
begeben uns mit auf die Suche nach dem Hintergrund der Tat – und
nach dem Mörder.
Meine Meinung:
Nach einem spannenden Prolog, werden anfangs sehr viele Charaktere
und Orte auf einmal eingeführt. Es gibt jedoch ein, zwei markante
Sachen, sodass man die Personen auseinanderhalten kann. Bei den Orten
ist mir das nicht immer gelungen. Da die wichtigen aber immer wieder
auftauchen, bleiben sie einem irgendwann im Kopf. Und selbst wenn man
einige Nebenorte nicht ganz vor Augen hat, tut das dem Lesegenuss
keinen Abbruch und man kann trotzdem der Handlung folgen. Außerdem
sind die Beschreibungen gut getroffen. Ich hatte an mehr als nur
einer Stelle Fernweh und habe mich nach Urlaub gesehnt.
Schmetterlingsschwester läuft nicht so
ab, wie wir es von Krimis gewohnt sind. Normalerweise findet ein Mord
statt, die Leiche wird gefunden und die Kriminalbeamten beginnen mit
ihren Ermittlungen anhand der Beweise und Spuren. In diesem Fall
kommt die Polizei fast gar nicht vor. Es wird auch hier schnell eine
Leiche präsentiert, aber dann springt das Buch in der Zeit zurück
und erzählt die einzelnen Lebensgeschichten der Protagonisten. Und
jede davon ist für den Handlungsverlauf wichtig. Dieser Aufbau der
Geschichte und die Grundidee haben genau meinen Geschmack getroffen.
Man stellt viele Sachen in Frage, versetzt sich in die Charaktere und
hat auch die Leiche noch im Hinterkopf.
Viele Informationen werden erwähnt,
einige hält man nicht für wichtig , aber nichts davon kann man
weglassen, weil wirklich alles
am Ende wichtig ist!
Außerdem gehört es zu der Entwicklung der Charaktere und deren
Reifeprozess. In diesem Buch wird viel auf die Psyche und die Natur
des Menschen eingegangen. Die meiste Zeit über hat man das Gefühl,
dass am Ende der große Knall folgt. Und so ist es auch. Das Ende
bringt alle Puzzle-Teile zusammen.
Abschließend möchte ich noch sagen,
dass es sich hier um einen Debütroman der Autorin handelt, der
wirklich gut gelungen ist.
Fazit:
Krimi meets Butterfly Effect. Ein
untypischer Krimi mit Spannung, viel Psychologie und der Liebe zum
Detail.
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