Montag, 9. September 2019

Rezension zu "Schmetterlingsschwester"

Rezension zu "Schmetterlingsschwester"
von Doris Köhl
Ein Kreta-Krimi
 ★★★★

(Ich habe mein Exemplar in der Leserunde gewonnen.)

Inhalt:
Sabine fliegt mit ihrer Freundin Saskia nach Kreta, um ihrem cholerischen Ehemann zu entkommen. Miriam wohnt bereits dort, fühlt sich jedoch einsam und hat sich in einen Mann verguckt, der unerreichbar scheint. Christoph und Addy sind seit Langem ein Paar, aber in der Beziehung kriselt es gewaltig. Und dann gibt es noch die jungen Geocacher Jana und Patrick, die in einer Höhle eine Leiche entdecken. Nach und nach lernen wir die Personen besser kennen und begeben uns mit auf die Suche nach dem Hintergrund der Tat – und nach dem Mörder.


Meine Meinung:
Nach einem spannenden Prolog, werden anfangs sehr viele Charaktere und Orte auf einmal eingeführt. Es gibt jedoch ein, zwei markante Sachen, sodass man die Personen auseinanderhalten kann. Bei den Orten ist mir das nicht immer gelungen. Da die wichtigen aber immer wieder auftauchen, bleiben sie einem irgendwann im Kopf. Und selbst wenn man einige Nebenorte nicht ganz vor Augen hat, tut das dem Lesegenuss keinen Abbruch und man kann trotzdem der Handlung folgen. Außerdem sind die Beschreibungen gut getroffen. Ich hatte an mehr als nur einer Stelle Fernweh und habe mich nach Urlaub gesehnt.

Schmetterlingsschwester läuft nicht so ab, wie wir es von Krimis gewohnt sind. Normalerweise findet ein Mord statt, die Leiche wird gefunden und die Kriminalbeamten beginnen mit ihren Ermittlungen anhand der Beweise und Spuren. In diesem Fall kommt die Polizei fast gar nicht vor. Es wird auch hier schnell eine Leiche präsentiert, aber dann springt das Buch in der Zeit zurück und erzählt die einzelnen Lebensgeschichten der Protagonisten. Und jede davon ist für den Handlungsverlauf wichtig. Dieser Aufbau der Geschichte und die Grundidee haben genau meinen Geschmack getroffen. Man stellt viele Sachen in Frage, versetzt sich in die Charaktere und hat auch die Leiche noch im Hinterkopf.

Viele Informationen werden erwähnt, einige hält man nicht für wichtig , aber nichts davon kann man weglassen, weil wirklich alles am Ende wichtig ist! Außerdem gehört es zu der Entwicklung der Charaktere und deren Reifeprozess. In diesem Buch wird viel auf die Psyche und die Natur des Menschen eingegangen. Die meiste Zeit über hat man das Gefühl, dass am Ende der große Knall folgt. Und so ist es auch. Das Ende bringt alle Puzzle-Teile zusammen.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass es sich hier um einen Debütroman der Autorin handelt, der wirklich gut gelungen ist.

Fazit:
Krimi meets Butterfly Effect. Ein untypischer Krimi mit Spannung, viel Psychologie und der Liebe zum Detail.

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