Rezension zu “Leichenschmaus im
Herrenhaus“
von Karin Kehrer
Kriminalroman
(2. Teil der Reihe: "Bee Merryweather ermittelt")
★★★★★
(Mein Exemplar wurde mir aufgrund einer
Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt.)
Inhalt:
Die neue Bewohnerin von South Pendrick,
Lavinia Sheldrake, ist nicht gut angesehen und beliebt. Das liegt
vorallem an ihrem unhöflichen Mann Percy, der allen Meschen vor Ort
sagt, was er denkt. Als hätte es Lavinia dadurch nicht schon schwer
genug, befindet sie sich meistens ganz alleine auf dem großen
Anwesen und prompt fühlt sie sich von jemandem verfolgt. Eines Tages
begegnet Bee, eine Nachbarin und Freundin von ihr, tatsächlich einem
Mann, der auf dem Anwesen umherspaziert. Noch bevor sie seine
Identität herausbekommen kann, wird seine Leiche ausgegraben – im
Garten der Sheldrakes. Bee, die der Polizei versprochen hat, keine
Nachforschungen anzustellen, macht sich ihre Gedanken bezüglich des
Fremden und ihr Versprechen rückt in weite Ferne.
Meine Meinung:
Ich bin ein großer Agatha Christie Fan
und dieses Buch erinnert mich sehr stark an sie. Vermutlich ist es
das beste Buch, was ich in letzter Zeit gelesen habe, denn es trifft
durch seinen Aufbau, den Personen und dem Mordfall genau meinen
Geschmack.
Die Sprache ist gut und sehr flüssig
zu lesen. Das Buch beginnt ganz leicht, indem uns einige Charaktere
und deren Probleme (z. B. Bee mit Liebeskummer) vorgestellt werden.
Erscheinen diese anfangs etwas klischeehaft, bekommen sie im Laufe
der Handlung wesentlich mehr Tiefe und Farbe. Einige wachsen einem
ans Herz und manch einer hält noch eine Überraschung für uns
parat. Am Ende des Buches habe ich mich wirklich in South Pendrick
hineinversetzt gefühlt und wollte es ungern wieder verlassen.
Auch die Spannung entwickelt sich im
Laufe der Handlung, die sich immer mehr aufbaut. Nachdem die Leiche
gefunden wird, gibt es einige Verdächtige, zwischen denen man hin-
und herüberlegt, bis einem am Ende die Auflösung präsentiert wird.
Mir hat besonders gut gefallen, dass nichts dem Zufall überlassen
wurde. Natürlich geht Bee ihren Ermittlungen nach, aber dabei hilft
ihr nicht das Glück, sondern ihre Anwesenheit ist immer begründet,
z. B. weil sie den ausgerissenen Hund zurückbringen möchte.
Teilweise erhält sie Informationen von anderen und das macht das
Geschehen für mich glaubwürdig. Ihre Neugierde hilft ihr natürlich
dabei, aber nichts fällt ihr in den Schoß.
Fazit:
Man nehme ein englisches Dorf, einen
Mord, viele Verdächtige und eine liebenswerte Ermittlerin. Erinnert
durch seine vielen, kleinen Details an Agatha Christie. Bestes Buch
seit langem für mich. Nur zu gerne würde ich ein weiteres Mal am
Leben der Bewohner von South Pendrick teilnehmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen