Montag, 28. Oktober 2019

Rezension zu "Leichenschmaus im Herrenhaus"

Rezension zu “Leichenschmaus im Herrenhaus“
von Karin Kehrer
Kriminalroman
(2. Teil der Reihe: "Bee Merryweather ermittelt")
★★★

(Mein Exemplar wurde mir aufgrund einer Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt.)

Inhalt:
Die neue Bewohnerin von South Pendrick, Lavinia Sheldrake, ist nicht gut angesehen und beliebt. Das liegt vorallem an ihrem unhöflichen Mann Percy, der allen Meschen vor Ort sagt, was er denkt. Als hätte es Lavinia dadurch nicht schon schwer genug, befindet sie sich meistens ganz alleine auf dem großen Anwesen und prompt fühlt sie sich von jemandem verfolgt. Eines Tages begegnet Bee, eine Nachbarin und Freundin von ihr, tatsächlich einem Mann, der auf dem Anwesen umherspaziert. Noch bevor sie seine Identität herausbekommen kann, wird seine Leiche ausgegraben – im Garten der Sheldrakes. Bee, die der Polizei versprochen hat, keine Nachforschungen anzustellen, macht sich ihre Gedanken bezüglich des Fremden und ihr Versprechen rückt in weite Ferne.

Meine Meinung:
Ich bin ein großer Agatha Christie Fan und dieses Buch erinnert mich sehr stark an sie. Vermutlich ist es das beste Buch, was ich in letzter Zeit gelesen habe, denn es trifft durch seinen Aufbau, den Personen und dem Mordfall genau meinen Geschmack.

Die Sprache ist gut und sehr flüssig zu lesen. Das Buch beginnt ganz leicht, indem uns einige Charaktere und deren Probleme (z. B. Bee mit Liebeskummer) vorgestellt werden. Erscheinen diese anfangs etwas klischeehaft, bekommen sie im Laufe der Handlung wesentlich mehr Tiefe und Farbe. Einige wachsen einem ans Herz und manch einer hält noch eine Überraschung für uns parat. Am Ende des Buches habe ich mich wirklich in South Pendrick hineinversetzt gefühlt und wollte es ungern wieder verlassen.

Auch die Spannung entwickelt sich im Laufe der Handlung, die sich immer mehr aufbaut. Nachdem die Leiche gefunden wird, gibt es einige Verdächtige, zwischen denen man hin- und herüberlegt, bis einem am Ende die Auflösung präsentiert wird. Mir hat besonders gut gefallen, dass nichts dem Zufall überlassen wurde. Natürlich geht Bee ihren Ermittlungen nach, aber dabei hilft ihr nicht das Glück, sondern ihre Anwesenheit ist immer begründet, z. B. weil sie den ausgerissenen Hund zurückbringen möchte. Teilweise erhält sie Informationen von anderen und das macht das Geschehen für mich glaubwürdig. Ihre Neugierde hilft ihr natürlich dabei, aber nichts fällt ihr in den Schoß.

Fazit:
Man nehme ein englisches Dorf, einen Mord, viele Verdächtige und eine liebenswerte Ermittlerin. Erinnert durch seine vielen, kleinen Details an Agatha Christie. Bestes Buch seit langem für mich. Nur zu gerne würde ich ein weiteres Mal am Leben der Bewohner von South Pendrick teilnehmen.


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