von Nele Neuhaus
Kriminalroman
(1. Teil der Reihe: "Bodenstein und Kirchhoff")
★★★★★
Inhalt:
Als ein bekannter Staatsanwalt tot
aufgefunden wird, zieht sein Tod große Kreise. Er war ein hohes Tier
und dabei hilft es auch nicht, dass es sich sogar um Selbstmord
handelt. Kurz darauf wird eine zweite Leiche - nicht weit entfernt -
gefunden. Eine junge Frau ist von einem Turm gesprungen. Doch Oliver
von Bodenstein und seine neue Kollegin Pia Kirchhoff sind sich
sicher, dass es sich um Mord handelt. Bei ihren Ermittlungen geraten
sie in ein gefährliches Umfeld und es wird klar, dass es noch
weitere Verbrechen aufzuklären gibt.
Meine Meinung:
Schon bei dem Schreibstil des Buches
merkt man, dass hier eine erfahrende Autorin am Werk ist. Die Sprache
ist leicht verständlich, bildlich und liest sich flüssig. Auch die
Beschreibungen sind passend und jeder Charakter individuell. Ihre
Eigenarten und Handlungen sind (zumindest am Anfang) glaubwürdig.
Die beiden Ermittler sind mir
sympathisch. Mir gefällt, dass Pia Kontra gibt und sich nicht
einschüchtern lässt. Beide wirken, wie das Buch selbst, sehr
professionell bei ihrer Arbeit.
Ich habe bisher noch keinen Krimi
gelesen, der sich so auf die Polizeiarbeit und den Ermittlungen
bezieht. Das Buch ist sehr sachlich gehalten und, wie bereits
erwähnt, professionell geschrieben. Das hat für mich die Spannung
ausgemacht. Ich fand es einfach sehr interessant, wie bei einem
Mordfall gearbeitet wird und habe dieses Vorgehen zu keiner Zeit in
Frage gestellt.
Wir erfahren zwar etwas zu dem
Hintergrund der Personen, aber dabei geht die Autorin nicht in die
Tiefe. Bei dem ein- oder anderen könnte man deswegen Probleme haben,
sich in ihn hineinzuversetzen. Mich hat das allerdings nicht gestört.
Vielleicht wurde deswegen eine kleine Nebengeschichte um den
Kommissar konstruiert, der sich mit seiner Vergangenheit auseinander
setzen muss. Diese Geschichte ist nun wirklich nicht neu und so fand
ich den schmachtenden Ermittler, der sich gleich um zwei Frauen
kümmern muss, überflüssig. Mit 400 Seiten ist das Buch (für
meinen Geschmack) recht lang. Von daher hätte dieser Teil gerne
ausgespart bleiben können.
Der Kriminalfall kann viele Verdächtige
vorweisen, von denen es fast jeder hätte sein können. Am Ende ging
mir die Handlung zu oft hin- und her. Das fand ich irgendwie
ermüdend. Auch die Auflösung konnte mich nicht ganz überzeugen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der so schwer zu schnappende
Mörder selber so fahrlässig handelt.
Fazit:
Das Buch ist sehr sachlich und bezieht
sich hauptsächlich auf die Mordermittlungen. Dadurch ist man selber
ganz nah an dem Geschehen und kann miträtseln, wer der Täter ist.
Der letzte Part hätte etwas gekürzt werden können. Auch die
Auflösung am Ende kann nicht ganz überzeugen. Ansonsten hat mir das
Buch gut gefallen und ich werde sicherlich einen weiteren Band der
sympathischen Ermittler lesen.
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