Dienstag, 16. Juni 2020

Rezension zu "Mord im Mena House"


von Erica Ruth Neubauer

Historischer Krimi / Cosy Krimi

★★★★


(Mein Exemplar wurde mir aufgrund einer Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt.)

Inhalt:

Die junge Witwe Jane Wunderly macht mit ihrer Tante Millie Urlaub im Mena House in Ägypten. Dabei lernt sie einige interessante Menschen kennen, unter anderem die nicht sehr sympathische Anna Stainton. Anna ist von Jane ebenfalls nicht angetan und lässt sie ihre Missbilligung bei jeder Gelegenheit spüren. Eines Morgens ist sie plötzlich tot, erschossen und Jane wird zur Hauptverdächtigen. Als einzige Hilfe setzt sie auf einen Mann, den sie erst kurze Zeit kennt. Doch auch diese Person scheint etwas zu verbergen, so wie fast jeder im Mena House. Kann sie ihm wirklich vertrauen und ihre Unschuld beweisen?


Meine Meinung:

Die Personen und die Orte werden im großen Umfang beschrieben und man bekommt eine gute bildliche Vorstellung von ihnen. Die Ausflüge zeigen uns mehr vom Land und lassen uns ein kleines Stück an seiner Schönheit teilhaben, ohne selbst dort zu sein. Auch die Personen sind vielfältig gewählt und so gut wie jeder scheint etwas zu verbergen. Jane ist dabei keine Ausnahme. Sie hatte ein schweres Leben, aber wie schlimm es wirklich war, wird erst nach und nach deutlich. Genau wie man im wahren Leben nicht einfach seine Lebensgeschichte erzählt, sind ihre Andeutungen anfangs sehr vage. Später erhalten wir immer mehr Stückchen, was es für mich glaubhaft werden ließ.

Der Mord wirft viele Fragen auf. Gespannt erwartet man, wie die Polizei zu der Zeit ermittelt hat, aber die geht bei ihrer Arbeit nicht sehr gewissenhaft vor. Also muss Jane selbst ein großes Risiko eingehen und Beweise finden, die ihre Unschuld bezeugen. Gerade anfangs haben mich dabei manche Sachen gestört, die ich unrealistisch fand, die für ein Weiterkommen jedoch wichtig waren. Außerdem wurden Details präsentiert, bei denen ich mich fragte, woher Jane oder eine andere Person davon wissen konnten? Und das geschah nicht nur einmal. Entweder wurden diese Stellen unglücklich formuliert oder ich habe zu schlecht beim Lesen aufgepasst.

Die Auflösung des Mörders hat mich zuerst enttäuscht, da ich es für zu einfach hielt und damit nicht alle Fragen geklärt wurden. Das Buch war zu der Zeit allerdings noch nicht zu Ende und am Schluss hatte sich meine Meinung geändert. Es wurde alles bedacht und die Puzzleteile passten schließlich zusammen. Es gab noch kleine, gelungene Wendungen.


Fazit:

Das Buch beschreibt eine wunderschöne Kulisse, an der wir teilhaben dürfen, ohne wirklich anwesend zu sein. Auch sonst konnte die Handlung viel postives vorzeigen, auch wenn es kleinere Schwächen gab. Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen, um mehr von den Hauptpersonen zu erfahren.

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